«Unser Name steht stellvertretend für die Kerneigenschaften und das Design unserer chirurgischen Werkzeuge. «Spire» steht für Swiss Percutaneous Instruments und unterstreicht einerseits unser Engagement für eine effiziente und schnelle Chirurgie, andererseits spiegelt der Ausdruck die konische Form unserer Instrumente wider. «Cut» beschreibt die Fähigkeit unserer Instrumente, dichtes pathologisches Gewebe präzise und effektiv zu behandeln – z. B. bei Erkrankungen wie dem Karpaltunnelsyndrom oder dem Triggerfinger.»
Erfolgsgeschichten: Spirecut Erfolgsgeschichten: Spirecut
Chirurgische Eingriffe an der Hand mit Ultraschall statt mit Schnitten in der Haut? Für diese medizinische Revolution steht das 2020 vom Orthopädie- und Chirurgie-Experten Frédéric Schuind gegründete Unternehmen Spirecut. Die patentierten Instrumente von Spirecut werden in der Schweiz hergestellt und sind seit Herbst 2023 auf dem Markt. Anfang Jahr ist das Unternehmen aus Fribourg nach Muttenz umgezogen und beschäftigt sechs Mitarbeitende. Die vergangenen drei Jahre sind geprägt von einer steilen Entwicklung und mehreren Auszeichnungen. Die Initiative «100 fürs Baselbiet» ist ein Eckpfeiler dieser Erfolgsgeschichte.
Interview mit Spirecut
Welche Bedeutung steckt hinter dem Firmennamen «Spirecut»?
Auf den Punkt gebracht: Was ist revolutionär an Ihrer Innovation?
«Unsere Methode bedeutet einen Durchbruch in der Handchirurgie. Sie nutzt die Ultraschallführung im Einklang mit patentierten chirurgischen Instrumenten, die Schnitte in der Haut überflüssig machen. Dementsprechend bleiben nach der Behandlung keine Narben zurück und es werden keine Verbände benötigt. Die Patientin respektive der Patient kehren nach dem Eingriff schnell wieder in den Alltag zurück.»
Innert lediglich drei Jahren nach der Gründung haben Sie schon viel erreicht – wie z.B. den dritten Rang bei der SIC 2022. Ihr Erfolgsrezept?
«Unser Erfolg beruht auf einer simplen, dreistufigen Philosophie:
- Die Ergebnisse der Patienten und deren schnelle Genesung stehen im Vordergrund.
- Die Qualitätsstandards werden minutiös eingehalten – was durch die CE-Kennzeichnung 2023 und die FDA-Zulassung 2022 unterstrichen wird.
- Wir passen uns schnell an die sich wandelnden Anforderungen des Gesundheitswesens an.
Wir leisten einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsökonomie; in unserem Fall in erster Linie durch die Verlagerung der traditionellen Chirurgie aus dem Operationssaal in ambulante Einrichtungen. Dieser Ansatz war ausschlaggebend für die Erlangung von Auszeichnungen wie dem dritten Platz bei der Swiss Innovation Challenge Award 2022 und der Zugehörigkeit zu den Top Startup Finalists bei der Masschallenge 2021.»
Wie hat Sie die Initiative «100 fürs Baselbiet» bzw. die BLKB auf Ihrem Weg unterstützt?
«Sowohl die Initiative wie auch die Unterstützung der BLKB sind Eckpfeiler unseres Wachstums. Uns wurden finanzielle Unterstützung, ein dynamischer Arbeitsplatz in Muttenz im «The 5th Floor» sowie ein kollaboratives Ökosystem mit FHNW-Partnerschaften für Forschungs- und Entwicklungs-Projekte geboten.»
Warum ist die Region Basel der richtige Raum für Ihr Unternehmen?
«Basel ist weltweit eines der wichtigsten Life-Science-Ökosysteme, zentral gelegen mit direktem Zugang nach Frankreich und Deutschland – den wichtigsten europäischen Märkten. Diese strategische Positionierung ist ideal für den operativen Hauptsitz unseres Unternehmens und ermöglicht einen speditiven Markteinstieg in die EU.»
Gab es seit der Gründung auch schwierige Momente und Hürden zu überwinden?
«Der Weg dorthin, wo wir uns heute befinden, war auf jeden Fall herausfordernd, insbesondere was den Erwerb der CE-Kennzeichnung betrifft. Wir verfolgten einen konsequenten, detaillierten und strengen Ansatz, um die regulatorischen Standards erfüllen zu können.»
Welche nächsten Ziele möchten Sie erreichen?
«2024 werden wir dank einer Vertriebspartnerschaft mit der Sovereign Medical Group (für den britischen, US-amerikanischen und kanadischen Markt) und der Curmed AG (für den schweizerischen Markt) expandieren. Darüber hinaus haben wir kürzlich einen Forschungs- und Entwicklungszuschuss von Innosuisse und Innovate UK in Höhe von 800 000 Franken erhalten, um die Ausbildung unserer Chirurginnen und Chirurgen zu finanzieren.»
Welchen Ratschlag geben Sie Start-ups aus der Medizinaltechnik-Branche mit auf den Weg?
«Die Entwicklung von Lösungen, die allen Beteiligten greifbare Vorteile bringen – vor allem auch aus gesundheitsökonomischer Sicht – sollte im Zentrum stehen. Weiter ist es wichtig, sich in der regulatorischen Landschaft zurechtzufinden und die Sicherheitsrichtlinien zu beachten.»