Was machen Frauen beim Anlegen anders?
Früher hiess es oft, dass die Anlegerinnen ihr Vermögen nachhaltiger anlegen als Anleger. Heute zeigt sich: Die Frauen waren den Männern in diesem Punkt einfach voraus.
Wie ist das gemeint?
Das nachhaltige Anlegen, das lange als Nische empfunden wurde, verzeichnet in der Schweiz ein starkes Wachstum: Die unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien verwalteten Vermögen nahmen gemäss einer Erhebung von Swiss Sustainable Finance 2021 um 30 Prozent zu.
Welche Rolle spielen die Kundinnen beim Geldanlegen?
Auch heute ist es noch so, dass viele Frauen ihr Vermögen nicht eigenverantwortlich anlegen.
Erstaunt das?
Ja und nein. Im historischen Vergleich haben die Schweizer Frauen heute mehr finanzielle Autonomie. Aber bei der Familiengründung rutschen viele Paare wieder in ein klassisches Modell, in dem der Mann der Haupternährer ist. Da erstaunt es leider nicht, dass die Männer auch eher die Anlageentscheide treffen.
Wie ist es auf Seiten der professionellen Anleger, bei den Asset Managern?
Studien belegen deutlich, dass gemischte Teams die besseren Performances erzielen.
Zurück zu den Privatanlegern. Was bedeutet die Zurückhaltung der Frauen bei der Vermögensverwaltung im Einzelfall?
Die Tatsache, dass sich Frauen eher ungern und seltener mit ihrer Anlagestrategie auseinandersetzen, zeigt sich am Ende des Berufslebens in der Altersvorsorge. Wer sein Erspartes einfach nur auf dem Bankkonto parkiert, kann nicht das Optimum aus dem eigenen Geld herausholen.
Was wäre ratsam?
Befassen Sie sich mit Ihrem Vermögen und Ihrer Anlagestrategie.