Wirtschaftliche Divergenz
Das konjunkturelle Umfeld zeigt ein divergierendes Bild. Noch immer vermag die USA mit einem robusten Wirtschaftswachstum zu überzeugen. Dahingegen bekunden allen voran Europa und China weiterhin Mühe. In Europa lasten die anhaltende (geo-)politische Unsicherheit und die Zurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten auf der Wirtschaftsentwicklung. In China bremsen die Zolldiskussionen den konjunkturellen Ausblick. Das Reich der Mitte kämpft zudem noch immer mit schwachem Privatkonsum als Folge der anhaltenden Immobilienkrise. Die Schweiz zeigt sich derzeit in diesem Umfeld robust, vermag jedoch auch nicht, starke Wachstumsimpulse zu senden.
Amerika bleibt robust
Die Politik von Donald Trump sollte den USA zu einem soliden Wirtschaftswachstum von rund über 2 % verhelfen. Die Konsumentenstimmung bleibt robust, während der Arbeitsmarkt noch immer auf Hochtouren läuft. Gefahr droht jedoch seitens Inflation: Als Folge der Massnahmen der neuen Regierung erachten wir die Risiken einer steigenden Teuerung weiterhin als nicht vernachlässigbar. Handelshemmnisse, Steuersenkungen und die Migrationspolitik könnten eine inflationäre Wirkung entfalten. Entsprechend dürfte die US-Notenbank den Leitzins für eine längere Zeit auf dem aktuellen Niveau belassen und erst im späteren Jahresverlauf den Zinssenkungspfad wieder aufnehmen.
Europa: Gefangen im Stagnationsmodus?
Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten scheint Europa seit über zwei Jahren gefangen in einer konjunkturellen Stagnation. Deutschland und Frankreich kämpfen mit hausgemachten Problemen und es fehlen positive Wachstumsimpulse. Die gute konjunkturelle Lage der Peripheriestaaten vermag die schwache Entwicklung der beiden Schwergewichte für den Währungsraum nicht zu kompensieren. Hinzu kommen drohende Handelszölle seitens der Vereinigten Staaten. Wir erwarten deshalb auch für das laufende Jahr ein nur knapp positives Wachstum. Die schwache Entwicklung unserer Nachbarländer dürfte sich auch auf die Schweizer Wirtschaft auswirken. Wir erwarten hier für 2025 weiterhin nur ein Wachstum von rund 1 %.
China unter Druck
Chinas Wirtschaft dürfte 2025 das angestrebte Wachstumsziel von 5 % nicht erreichen. Die Probleme am Immobilienmarkt lasten weiterhin auf der Konsumentenstimmung und die staatlichen Stimuli verfehlten bisher ihre Wirkung. Hinzu kommt das Risiko eines Handelskriegs mit den USA. Damit fehlt mit China eine wichtige Wachstumsstütze der Weltkonjunktur.