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Finanzmärkte und Empfehlungen

Erhalten Sie im Überblick die neusten Markttrends, wertvolle Anlagetipps und Empfehlungen, um beim Gestalten Ihrer Investitionen zu profitieren.

November 2024

Der König ist tot – lang lebe die Königin!

 

«Cash is King!» – wer kennt den Ausdruck nicht? Dieser Satz betonte in der Vergangenheit in Finanz- und Wirtschaftskreisen die Bedeutung von liquiden Mitteln und sollte daran erinnern, dass Bargeld Flexibilität und Sicherheit bietet. Gebundene Vermögenswerte wie Immobilien können besonders in Krisenzeiten nicht schnell genug in Liquidität umgewandelt werden, was im schlimmsten Fall eine Zahlungsunfähigkeit auslösen könnte.

Das stimmt natürlich auch heute noch, jedoch nicht uneingeschränkt. Wohl bietet Bargeld auch heute noch Flexibilität und Sicherheit, doch ist es aufgrund der Inflation einer steten Wertminderung ausgesetzt. Mit Blick auf das rasch sinkende globale Zinsniveau und im Falle der Schweiz auch auf die sich rasch nähernde Nulllinie, muss das Konzept von «Cash is King» überdacht werden.

Nach dem beherzten Vorgehen der Schweizerischen Nationalbank stimmt die Weisheit im Anlagekontext nicht mehr uneingeschränkt. Unser privates wie auch staatliches Vorsorgesystem basiert stark auf der Vermögensvermehrung durch den dritten Beitragszahler: den Kapitalmarkt. Aufgrund des tiefen Leitzinses von derzeit 1 % und der damit einhergehend tiefen Kontoverzinsung kann das Geld für eine spürbar positive Rendite nicht mehr auf dem Konto belassen werden. Für eine Vermögensvermehrung muss es am Kapitalmarkt angelegt werden.

Hiermit ist Cash in den vergangenen Wochen von Königin TINA abgelöst worden. TINA steht im Börsenjargon für «There Is No Alternative» – also die Alternativlosigkeit oder anders formuliert den Anlagenotstand. Die sinkende Attraktivität von Bargeld oder dem Geldmarkt begünstigt risikoreichere Anlageklassen wie Aktien oder auch Immobilien und Alternative Anlagen.

Bargeld sollte also aus Renditeüberlegungen angelegt werden. Gestaffeltes Investieren kann eine Erfolg versprechende Strategie darstellen. Wichtig ist bei der Anlage ein hoher Grad an Diversifikation und eine gut abgestimmte Anlagestrategie, welche die eigene Risikofreude und Risikofähigkeit mit berücksichtigt. Unsere Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer helfen Ihnen gerne dabei, sich im neuen Regime einzuleben und Ihre Anlagestrategie optimal auszugestalten. Lang lebe Königin TINA!

Wirtschaft

Sanfte Landung in Sicht

Die US-Wirtschaft steuert weiterhin auf eine sanfte Landung zu. Die jüngst publizierten Wirtschaftsdaten bekräftigen eine robuste Konjunkturentwicklung und weiterhin eine überraschend solide Konsumentenstimmung. Die Befürchtung vor einer Schwächephase des US Arbeitsmarkts zu Beginn des Monats August bestätigte sich bisher noch nicht. Damit bleiben die Rezessionsrisiken in den Vereinigten Staaten klein. Zudem ermöglichte es die erfreuliche Inflationsentwicklung der US-Notenbank, die Zinswende einzuläuten. Der beherzte Schritt um 50 Basispunkte dürfte der erste von vielen sein und wird damit die Wirtschaftsentwicklung unterstützen. Dennoch ist mit einer Wachstumsverlangsamung im nächsten Jahr zu rechnen, wenn auch das absolute Wachstum im positiven Bereich bleiben dürfte.

 

Deutschland als Sorgenkind der Eurozone

Europa befindet sich weiterhin im Stagnationsmodus, was die EZB dabei bestärkte – dank einer abflachenden Teuerung – ein drittes Mal in diesem Jahr das Zinsniveau um 25 Basispunkte zu senken und so der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Dennoch gelingt es allen voran Deutschland nicht, auf den Wachstumspfad einzukehren. Zu viele hausgemachte Probleme lasten auf den Wachstumshoffnungen und ersticken diese im Keim. Wir erwarten für die Eurozone im laufenden Jahr ein Wachstum von nur knapp 1 % und 2025 eine zaghafte Beschleunigung. Die schwachen Wachstumszahlen lasten auch auf der Schweizer Wirtschaft, die 2024 ebenfalls nur knapp über 1 % wachsen und nur langsam an Dynamik gewinnen dürfte.

 

Chinas Stimulus kommt nicht in der Wirtschaft an

Chinas Regierung will der Wachstumsschwäche mit gross angekündigten Stimuli entgegenwirken. Ersetzen durch: Dies hat an den Börsen zu einem Freudensprung geführt. Die angekündigten Stimuli dürften die Realwirtschaft nur zaghaft erreichen. Zu gross sind die Probleme am Immobilienmarkt. Dies lastet nachweislich auch auf dem individuellen Konsumsentiment. Damit manifestiert sich Chinas Wachstumsschwäche unseres Erachtens weiter und zieht das Konjunkturmomentum der Region Fernost in Mitleidenschaft. Wir glauben nicht daran, dass das Wachstumsziel von 5 % der chinesischen Regierung dieses Jahr erreicht wird. Zusammen mit einer abflachenden US Konjunkturdynamik fehlen der Weltwirtschaft zwei wichtige Zugpferde der Konjunktur. Wir erwarten sowohl für das laufende wie auch für das kommende Jahr unterdurchschnittliche globale Wachstumswerte.

Aktien

BLKB Aktienmärkte Performance

 

BLKB Positionierung Aktien

 

Volatile Aktienmärkte im Oktober

Wie bereits im September verlief der Start in den Oktober etwas holprig und brachte ein leichtes Minus, das im Monatsverlauf wieder aufgeholt werden konnte. Die letzten zwei Handelstage brachten dann aber einen erneuten Kursrutsch. Schliesslich beendete der Weltaktienmarkt den Monat um rund 2 % tiefer. Seit Jahresbeginn steht damit noch immer ein sehr erfreuliches Plus von rund 17 % zu Buche. In Schweizer Franken resultierte sogar ein Wertzuwachs von 20,6 %. Damit befindet sich 2024 auf gutem Weg, als weiteres sehr gutes Aktienjahr in die Geschichtsbücher einzugehen. So verzeichnete der MSCI World Index 2023 einen Anstieg (inkl. Ausschüttungen und in USD) von 24,4 %, nach einer negativen Gesamtrendite von –17,7 % im Jahr 2022. Einige Finanzmarktakteure scheinen der positiven Entwicklung aber nicht vorbehaltlos zu trauen. So reduzierte sich der Anteil «Bullen» in der AAII-Investor-Sentiment-Umfrage von beinahe 50% Anfang Oktober per 23. Oktober auf 37,7 % – nahe des historischen Durchschnitts von 37,5 %. Die «Bären» legten derweil auf 29,9 % zu. Das neutrale Lager erreichte zudem mit 32,4 % den höchsten Stand seit Ende Juli 2024.

 

Nordamerika und Japan führten das Tableau an

Regional betrachtet hatten im Oktober Japan (+2,3 %) und Nordamerika (–0.8%) die Nase vorn. Der S&P 500 verzeichnete im Monatsverlauf ein weiteres Allzeithoch, während der technologielastige Nasdaq 100 noch ein paar Prozentpunkte unter seinem letzten Höchststand notiert – der Abstand wird aber kleiner. Schwächer schnitten die Entwicklungsländer ab. Fernost ex Japan und Lateinamerika belegten mit –3,6 % bzw. –5,1 % die letzten beiden Plätze. Der Schweizer Aktienmarkt (–3,3 %) und Europa ex Schweiz (–3,3 %) konnten sich dem Abwärtssog nicht entziehen. Wir setzen in unserer Asset Allocation weiterhin ein Übergewicht im defensiven Schweizer Aktienmarkt sowie Japan um. Ersterer bietet neben den bekannten Schwergewichten eine Vielzahl attraktiver Nischenplayer, die nicht selten eine global führende Marktstellung einnehmen. In Japan beobachten wir strukturelle Veränderungen bei der Governance, ein sich aufhellendes Konjunkturbild und zunehmendes Interesse vonseiten der Investoren. Diese Kombination legt unserer Ansicht nach attraktives Potenzial nahe. Wenngleich die chinesischen Behörden mit ihren Stimuli für eine zwischenzeitliche Rallye gesorgt haben, halten wir das Verhältnis von Chancen zu Risiken von Engagements in der Region Fernost ex Japan für unvorteilhaft und bleiben daher unserem Untergewicht treu. Der US-Aktienmarkt geniesst ein starkes Momentum, die Erwartungen und damit auch das Rückschlagsrisiko bei Enttäuschungen sind angesichts der hohen Bewertungen aber noch immer vergleichsweise hoch, weshalb wir die Region neutral gewichten.

 

Finanzmärkte richten den Blick auf die Berichtssaison

Die Berichtssaison zum dritten Quartal 2024 hat Fahrt aufgenommen. Bis Redaktionsschluss haben bereits 339 der 500 Unternehmen des S&P 500 ihre Zahlen vorgelegt. Bisher vermochten 52 % der Unternehmen die Erwartungen beim Umsatz zu übertreffen, während 76 % mehr Gewinn erzielten als vom Markt erwartet. Zentral für die weitere Entwicklung des US-Aktienmarktes sind aufgrund ihres hohen Gewichts die Magnificent 7. Von diesen sieben Unternehmen haben bis Ende Oktober bereits sechs ihre Bücher für die abgelaufene Periode offengelegt. Nur der KI-Überflieger NVIDIA spannt die Investoren noch bis zum 20. November auf die Folter. Die Bilanz ist solide. So wiesen alle sechs mehr Gewinn aus als erwartet. Der Ausblick fiel meist ebenfalls zur Zufriedenheit der Märkte aus, wobei Microsoft und Apple sich etwas weniger zuversichtlich äusserten als von den Analysten erhofft. Die Tesla-Aktie avancierte im Nachgang des Quartalsberichts um mehr als 20 %, was den stärksten Kurssprung seit 2013 markiert.

 

Chancen und Risiken halten sich die Waage

Unser makroökonomisches Basisszenario sieht eine weiche Landung der Weltwirtschaft vor, wobei eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und damit eine Expansion unter dem Potenzial zu erwarten ist. Dementsprechend halten wir die Erwartungen an das Gewinnwachstum in den nächsten 12 Monaten für eher sportlich. Die Zinswende dürfte den Druck auf die Bewertungen aber reduzieren. Die Attraktivität von Cash sowie Alternativen wie Obligationen sinken weiter. Insgesamt halten sich Chancen und Risiken die Waage, und wir bleiben beim neutralen Gewicht in risikobehafteten Assets, allen voran Aktien.

Obligationen

BLKB Obligationenmärkte Performance

 

BLKB Positionierung Obligationen

 

Notenbanken im Zinssenkungsmodus

Die Obligationenmärkte waren in den vergangenen Wochen geprägt von wieder höher erwarteten Inflationsraten in den USA, Spekulationen auf einen Trump-Wahlsieg und Erwartungen zu den künftigen Zinssenkungspfaden der wichtigen Notenbanken. Aufgrund divergierender Wirtschaftsdaten in den wichtigen Währungsräumen US-Dollar, Euro und Schweizer Franken bewegten sich dann entsprechend auch die Renditeniveaus unterschiedlich. Während in den USA verhältnismässig robuste Konjunkturdaten und Inflationsraten über den Erwartungen die Renditen und Leitzinserwartungen im vergangenen Monat nach oben trieben, war in der Schweiz eine mehrheitlich gegenteilige Entwicklung zu beobachten. Hierzulande notiert die Inflation mit 0,6 % tief und deutlich unter den Erwartungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Deshalb rechnen wir damit, dass die SNB an den kommenden beiden Sitzungen den Leitzins nochmals um jeweils einen 0,25%-Schritt auf 0,5 % senken wird. Sollte der Schweizer Franken entgegen der Erwartungen über die kommenden Monate merklich zur Stärke neigen, ist auch noch ein dritter Zinsschritt möglich.

Währungen

BLKB Ausblick Währungen

 

Umfeld für Franken wird anspruchsvoller

Der Schweizer Franken befindet sich in einem herausfordernden Umfeld. Aufgrund der rückläufigen Inflation in der Schweiz ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen durch die SNB gestiegen, was gegen eine Aufwertung des CHF spricht. Belastend wirken zudem die Leitzinserwartungen im USD- und EUR-Raum. Die impliziten Zinsdifferenzen haben sich in diesen Währungsräumen in den letzten Wochen zuungunsten des CHF entwickelt. Darüber hinaus hat die SNB in den letzten Wochen Fremdwährungskäufe am Devisenmarkt getätigt und dürfte auch bei weiteren Aufwertungen des CHF intervenieren. Der JPY hat aufgrund der jüngsten politischen Ereignisse in Japan einen Grossteil seiner Aufwertungen wieder abgegeben. Eine geldpolitische Normalisierung und somit höhere Leitzinsen erscheinen uns weiterhin wahrscheinlich, was dem unterbewerteten JPY Unterstützung bieten sollte.

Anlagepolitik

 

BLKB Positionierung Anlagepolitik

 

Aktien

Die Märkte gehen weiterhin davon aus, dass die weiche Konjunkturlandung gelingen wird. So erreichte der Weltaktienmarkt neue Höchststände. Getragen wird die Rallye weiterhin von der gut laufenden US-Börse. Wir erachten die Gewinnerwartungen des Marktes unverändert als ambitioniert, der neue Zinssenkungspfad stützt jedoch das Bewertungsniveau. Aufgrund des ausgeglichenen Verhältnisses von Chancen und Risiken halten wir an unserem neutralen Risikogewicht und damit auch an einer neutralen Aktienquote fest.

 

Obligationen

Nach dem starken Zinsrückgang und angesichts eines immer klarer werdenden Zinspfads haben wir im August einen Teil der daraus entstandenen Gewinne realisiert und unsere Obligationenquote auf ein Untergewicht reduziert. Wir halten dabei an einer kürzeren Duration fest. Aufgrund des makroökonomischen Umfelds bevorzugen wir innerhalb unserer Obligationenquote Unternehmensanleihen aus dem Investment- Grade-Bereich und sehen von High-Yield-Investitionen ab.

 

Währungen

Der Schweizer Franken dürfte auch in den kommenden Monaten stark bleiben. Wir rechnen entsprechend sowohl beim US-Dollar, beim Euro sowie dem britischen Pfund mit einem Seitwärtstrend. Demgegenüber attestieren wir der japanischen Währung aufgrund des angestossenen Zinserhöhungszyklus weiteres Aufwärtspotenzial gegenüber dem Schweizer Franken.

Fabienne Hockenjos-Erni
Chief Investment Officer

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Lesehilfe zu den Marktattraktivitätsgrafiken
Die im «BLKB Anlageflash» verwendeten Attraktivitätsgrafiken zeigen die gegenwärtige Einschätzung der BLKB zur Attraktivität einzelner Kategorien unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten im Vergleich zu anderen Anlageklassen.

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