No Risk, no Fun?
Haben Sie einen gewissen Geldbetrag anzulegen, würden Sie damit vermutlich nicht nur eine einzelne Aktie kaufen und damit alles auf ein Pferd setzen. Sie würden rein intuitiv mehrere unterschiedliche Anlagen tätigen. Dies beschreibt bereits das Prinzip der Diversifikation. Da verschiedene Aktien ganz eigene Kursverläufe aufweisen und unterschiedlich stark schwanken, kann der Kursverlust der einen Aktie vom Gewinn der anderen kompensiert werden.
Doch warum sollte man Aktien, die stark schwanken, nicht sowieso von seinen Anlageentscheidungen gänzlich ausschliessen, weil hier das Risiko ja offenbar verhältnismässig hoch ist? Hier kommt es ganz besonders auf Ihren Anlagehorizont und Ihr individuelles Risikoprofil an. Aktien mit erhöhten Kursrisiken sollten diese Risiken auf lange Frist auch mit höheren Renditen belohnen. Je höher das Risiko, desto mehr Rendite kann der Anleger erwarten.
Was soll ich kaufen und wie viel davon?
Ab einer Anzahl von 15 bis 20 Aktien in einem Portfolio ist gemäss der Portfoliotheorie ein ausreichender Diversifikationsgrad erreicht und das Risiko, dass eine im Portfolio enthaltene wirklich schlechte Aktie die Gesamtrendite unwiderruflich negativ beeinträchtigt, wird minimiert. Natürlich können mit zusätzlichen Aktien auch Branchen, Regionen und Währungen diversifiziert werden.
Welchen Anteil die einzelne Aktie im Portfolio haben sollte, hängt ebenfalls stark vom individuellen Risikoprofil des Anlegers ab. Theoretisch könnte man einer Aktie 50% Gewicht geben und die anderen 50% z.B. auf weitere 19 Titel aufteilen. Optimal wird das jedoch in den wenigsten Fällen sein. Die Gewichtungen der einzelnen Aktien können mit technischer Hilfe sooft wie möglich gemischt, angepasst und ausprobiert werden. Dadurch erhält man eine Vielzahl von investierbaren Portfolios mit ganz unterschiedlichen Risiko-Rendite-Charakteristiken. Man nennt diese Portfolios gemäss Portfoliotheorie dann «effizient», wenn es keine andere Konstellation der Aktiengewichtungen gibt, die bei einem gegebenen Risikoprofil einen höheren Ertrag verspricht. Dieses Risikoprofil sollten Anleger unbedingt bei ihrem Anlagespezialisten ermitteln lassen.
Kann ich noch gut schlafen?
Beim individuellen Risikoprofil liegt der Schwerpunkt beim Ausdruck «individuell». Jeder einzelne Anleger hat unterschiedliche Bedürfnisse, da er einerseits auf verschiedenen Wegen zum Vermögen gelangt ist und in Abhängigkeit von Faktoren wie Alter oder familiären Verhältnissen einen sehr unterschiedlichen Anlagehorizont hat. Dazu kommt eine psychologische Komponente. Der eine Anleger kann gut schlafen, wenn die Bewertung seines Aktienportfolios stark schwankt. Ein anderer wiederum zeigt sich sehr besorgt, wenn es am Markt auf und ab geht. Die bereits gemachten Erfahrungen mit Finanzanlagen und der Wissensstand des Anlegers runden das Risikoprofil dann ab und münden in ein persönlich konzipiertes Anlagekonzept.
Was sind meine Anlageziele?
Das Anlagekonzept ist eine Planung der finanziellen Zukunft, basierend auf der aktuellen Aufteilung des Vermögens sowie zukünftigen Einkünften und Ausgaben. Fragen zu einer bevorstehenden Pensionierung, der damit verbundenen Auflösung der Pensionskasse, grösseren Anschaffungen und dem Geldbetrag, welcher monatlich zur Lebenshaltung benötigt wird, werden ausführlich geklärt. Dies führt zu einem klaren Bild der finanziellen Bedürfnisse der nächsten fünf Jahre und darüber hinaus. Nur Vermögen, welches in den nächsten fünf Jahren nicht benötigt oder verzehrt wird, steht zur Investition in Finanzanlagen gemäss Risikoprofil in optimale Portfolios zur Verfügung. Hier ist der massgebliche Anlagehorizont gegeben und eventuelle Kursschwankungen können den Anleger nicht in Bedrängnis bringen.
Nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch lohnt es sich für einen Anleger also, sein Risikoprofil zu erarbeiten, ein Anlagekonzept zu verfolgen, sein Anlageportfolio zu optimieren und dann seiner Strategie langfristig treu zu bleiben. Am besten, Sie lassen sich dabei von einem Anlagespezialisten beraten.